Dienstag, 5. Juli 2011

Die Jack Daniels Memorial Jazz Band

Zu Zeiten meines Abiturs war ich mit einem Kontrabassisten - Gerald Steuler - gut befreundet. Dieser machte mir das Angebot, in seiner Jazzband als Klavierspieler einzusteigen, weil der aktuelle Pianist wegen seines Studiums den Wohnort gewechselt gewechselt hatte.

Ich bin dann in die Band mit der Besetzung Gesang (Eva B.), zwei Saxophone (Petra "Pele" H. und Sven R.), zwei Gitarren (Steffen Rosskopf und unser Proberaumgeber Alex L.), Bass (Gerald Steuler) und Drums (Michael Germer). Mit der Jack Daniels Memorial Jazz Band habe ich dann ca. zwei Jahre Musik gemacht, bis sich nach meinem Zivildienst durch den Studienbeginn in verschiedensten Städten (ich in Furtwangen, Gerald z.B. in Düsseldorf) die Band aufgelöst hat.
Woran kann ich mich erinnern?
Allen voran an die Proben im Hobbykeller in Feudenheim. Unser Gitarrist war äußerst stolz auf die selbst eingebaute Fußbodenheizung ("Spürt Ihr sie schon? Spürt Ihr Sie schon?"), von der wir tatsächlich niemals etwas fühlten - ich vermute noch heute, dass die Heizspiralen einfach zu tief unter dem Fliesenboden vergraben waren.

Diverse Auftritte, beispielsweise zu Matines im Cafe des "Forum der Jugend" in Mannheim, frei nach dem Motte "Zwischen dem Essen wird ein wenig Musik gemacht." Auch auf der offenen Bühne in ebendiesem Forum der Jugend haben wir gespielt, ebenso auf einem vom Forum der Jugend organisierten Newcomer-Festival.

Bei ebendiesem Festival waren wir - als Standard-Jazzband - der Opener vor drei ziemlich heftigen Indie-Rockbands. Gerald Steuler und Steffen Rosskopf spielten zu dieser Zeit in der Band "No Fishingboat for the Smurfs", die ebenfalls an dem Festival beteiligt waren.

Wunderschön auch die Geschichte eines Hochzeits-Gigs, bei dem wir im Anschluss die Gage von DM 600,00 auf DM 900,00 hochhandeln konnten, "wegen der langen Wartezeiten und der längeren Spielzeit und so..." Auf unsere schüchterne Frage, ob wir nicht mehr Geld bekommen könnten, kam die kurze Gegenfrage "Wieviel wollt ihr denn?" Und auf unsere noch schüchternere und leise fragende Antwort "900,-- Mark", kam nur ein "OK" und das Geld wurde sofort ausgezahlt. Hätten wir doch damals die Chuzpe gehabt, einfach 1200,-- Öcken zu verlangen!!!

Unvergessen ist auch, dass es Bassist Gerald war, der meine Leidenschaft für Schack-Bässe geweckt hatte. Gerald hatte damals neben seinem MusicMan Stingray gebraucht (zu einem Spottpreis) einen Schack Unique IV erstanden. Als ich dieses Schätzchen erstmalig in die Hand nahm, stellte ich fest, dass ich auf diesem Instrument spielen konnte wie ein junger Gott. Man bedenke, dass ich zu diesem Zeitpunkt ca. zwei Jahre keinen Bass mehr ernsthaft in der Hand gehabt hatte. Damals stand fest: Irgendwann muss ein Schack-Bass her. Doch wie ich zu diesem kam, ist eine andere Geschichte.

Wir hatten im Laufe der Zeit verschiedene Umbesetzungen: So mussten Andres Bertomeu - Ex-JDMJB-Drummer ("...und jetzt 5/4tel-Takt") - und Christian Herrmann (bekannt aus seiner Mitarbeit bei "Blue Step") in der letzten Zeit bei den Auftritten einspringen. Doch den Wegzug von drei Musikern gleichzeitig hat auch die Jack Daniels Memorial Jazz Band nicht verkraftet.